Nemo heißt jetzt Kevin? Warum witzige Fischnamen im Trend liegen
Wenn du wie ich mit Anfang 40 feststellst, dass die Kinder irgendwann doch ein Aquarium bekommen (oder du selbst einfach mal was Ruhiges brauchst), dann kennst du das: Die Fische ziehen ein, das Wasser ist klar, die Technik brummt leise – aber dann kommt die entscheidende Frage: Wie heißen die eigentlich?
Und plötzlich wird aus dem Guppy „Schorsch“, aus dem Neonfisch „Bling-Bling“ und aus dem Kampffisch „Bruce der Blaue“. Denn: Lustige Fischnamen sind längst kein Kinderkram mehr. Sie boomen. In Foren, auf TikTok, sogar in Elternchats und unter Aquascaping-Fans.
Aber ist das nur ein witziger Trend? Oder machen wir uns damit ein bisschen zu einfach – und reduzieren Lebewesen auf Gags?
Warum geben wir Fischen überhaupt Namen?
Fische sind – so ehrlich müssen wir sein – keine klassischen Kuscheltiere. Sie sind still, schwer zu greifen und reagieren nicht auf Zuruf. Warum also geben wir ihnen Namen?
- Personalisierung: Wir wollen eine Beziehung herstellen. Ein Name schafft Identifikation und Bindung – auch ohne direkten Kontakt.
- Unterscheidung: Gerade bei Arten wie Guppys oder Molly-Fischen hilft ein Name, um sie im Schwarm auseinanderzuhalten („Der mit dem roten Schwanz heißt Karl-Heinz“).
- Humor: Mal ehrlich: Es macht einfach Spaß. Einen Goldfisch „Herr Glitzermann“ zu nennen, bringt nicht nur Kinder zum Lachen.
- Trendfaktor: In sozialen Medien sind kreative Namensideen für Haustiere ein echter Reichweiten-Booster.
Meine Erfahrung: Vom skeptischen Fischhalter zum Namensjongleur
Als wir unser erstes Becken eingerichtet hatten, war ich zunächst dagegen. Namen? Für Fische? Ich fand das albern. Doch die Kinder bestanden darauf. Also wurde aus einem Black Molly „Shadow“ und aus einem Panzerwels „Herr Untertisch“.
Und was soll ich sagen? Nach kurzer Zeit ertappte ich mich selbst dabei, wie ich ihnen Namen zuwies – auch, um mit den Kindern darüber zu sprechen. Der Witz wurde Alltag, und irgendwann war es ganz normal, dass „Speedy“ beim Füttern am schnellsten war.
Ich merkte aber auch: Namen machen uns empfänglicher fürs Tierwohl. Plötzlich sah man die Fische nicht mehr als Dekoration, sondern als kleine Charaktere. Mit Eigenarten, Routinen und einer gewissen Würde.
Was ist zu beachten, wenn man seinen Fischen lustige Namen gibt?
Humor ist erlaubt. Aber Respekt sollte nicht fehlen. Ein paar einfache Regeln helfen:
- Keine beleidigenden oder diskriminierenden Begriffe
- Namen sollten zum Tier passen – übertriebener Zynismus fühlt sich schnell falsch an
- Im Zweifel lieber liebevoll als zu abgedreht
- Namen, die auf das Verhalten oder das Aussehen Bezug nehmen, sind oft am besten
Wer Inspiration sucht, findet hier eine ganze Liste: lustige Fischnamen
Was sagt das Netz? Zwischen Gag-Kultur und Verantwortung
In Social Media ist der Trend riesig. Auf TikTok gibt es ganze Challenges, bei denen Fische nach Songtiteln, Filmcharakteren oder Promis benannt werden. Hashtags wie #funnyfishnames oder #aquariumlife zeigen eine kreative Community – oft mit echten Lachern, aber auch viel Liebe fürs Detail.
https://www.reddit.com/In Foren wie Reddit oder auf Plattformen wie Fischforum oder Vornamen gibt es allerdings auch kritische Stimmen. Manche Aquarianer sehen in dem Trend eine Verflachung der Tierhaltung. „Ein Fisch ist kein Gimmick“, heißt es dort. Der Name sollte „wertschätzend und nicht degradierend“ sein.
Blogs wie Aquaristik Today betonen, dass lustige Fischnamen durchaus in Ordnung sind – solange sie Ausdruck von Aufmerksamkeit sind und nicht von Gleichgültigkeit.
Fazit: Lachen erlaubt, Respekt erwünscht
Ich bin heute ein Fan von lustigen Fischnamen. Nicht, weil ich jeden Trend mitmache, sondern weil ich erlebt habe, wie viel näher man den Tieren dadurch kommt. Humor kann eine Brücke sein – zwischen Mensch und Tier, zwischen Ernst und Freude.
Und: Wer einem Fisch einen Namen gibt, denkt eher über seine Haltung nach. Das ist mehr, als viele denken. Also ja: Fische dürfen Kevin, Sushi oder Frau Blubb heißen – solange wir sie als Lebewesen behandeln.
FAQ: Alles rund um lustige Fischnamen
Sind witzige Namen für Fische sinnvoll?
Ja, solange sie respektvoll bleiben. Namen schaffen Bindung und Faszination.
Haben Fische ein Namensgedächtnis?
Nein. Fische reagieren nicht auf Rufe wie Hunde oder Katzen. Der Name ist für den Menschen gedacht.
Welche Namen sind besonders beliebt?
Kreative Wortspiele, Prominamen, Filmfiguren oder Klassiker wie „Blubb“, „Nemo“ oder „Sushi“.
Wo finde ich Inspiration?
Überall im Internet, in den sozialen Medien, in Filmen oder sogar auf der Straße.
Kann man Fischen auch ernste Namen geben?
Klar. Viele Menschen kombinieren humorvolle und klassische Namen im Becken.
Was sagt die Wissenschaft?
Studien zeigen, dass Menschen, die ihren Tieren Namen geben, eine stärkere emotionale Bindung entwickeln. Das kann zu besserer Pflege führen.