Warum wir Blumen, Erdbeeren & Co. wieder selbst pflücken

Ich geb’s zu: Wenn du mich vor fünf Jahren gefragt hättest, ob ich jemals freiwillig an einem Feld anhalten würde, um mit meinen Kindern Erdbeeren zu pflücken oder Blumen zu schneiden, hätte ich gelacht – und aufs Navi verwiesen. Ich war eher der Typ: schnell, effizient, Supermarkt-mit-Parkplatz. Aber dann kam dieses Schild am Straßenrand. Und meine Tochter auf dem Rücksitz: „Papa, stopp! Erdbeeren zum Selberpflücken!“ Tja, was soll ich sagen – wir sind ausgestiegen. Und heute machen wir das regelmäßig. Nicht nur der Preis ist gut – es ist das Gefühl. Der Duft. Die schmutzigen Hände. Der Stolz der Kinder. Und mein eigenes Grinsen.

Selbsternte ist mehr als nur ein Trend. Es ist ein Stück bewusstes Leben, das zwischen Schnelllieferung und Onlinebestellung plötzlich wieder richtig Sinn macht. Wer’s ausprobieren will, findet auf selbsterntefeld.de eine gute Übersicht an Feldern in ganz Deutschland – inklusive Saisonzeiten und Tipps.

Und für alle, die sich für bewusstes Einkaufen interessieren, lohnt sich auch ein Blick auf Utopia.de (nachhaltiger Konsum) oder Wir-leben-nachhaltig.at für praktische Familienideen rund um Umwelt und Alltag.

Warum Selbsternte plötzlich wieder cool ist

1. Der Erlebnisfaktor für Jung & Alt

Es ist nicht nur die Erdbeere oder die Tulpe, die wir da mitnehmen – es ist das Erlebnis. Zwischen den Reihen zu stehen, den Duft der Felder einzuatmen, mit den Kindern um die Wette zu pflücken und am Ende mit vollen Körben nach Hause zu fahren – das bleibt hängen. Selbsternte wird zum Wochenend-Highlight, zur Familienzeit, zum Insta-Post.

„Papa, das ist wie Schatzsuche – nur besser, weil man die Schätze essen kann!“ – Zitat meiner Tochter, 7 Jahre.

2. Nachhaltigkeit zum Anfassen

Wer selbst erntet, versteht den Kreislauf der Natur. Keine langen Transportwege, kein Verpackungsmüll. Statt in der klimatisierten Obstabteilung zu greifen, schneidest du die Blume direkt vom Feld. Du siehst, woher dein Essen kommt – und das hat eine ganz andere Qualität als das anonyme Netz aus dem Discounter.

3. Preis-Leistung: Ja, es lohnt sich!

Natürlich spielt auch der Preis eine Rolle. Wer Erdbeeren selbst pflückt, zahlt weniger als im Supermarkt. Aber nicht nur das: Die Ware ist frischer, oft biologisch angebaut und schmeckt intensiver. Und wenn man dann noch bedenkt, dass man gleichzeitig ein Ausflugserlebnis inkludiert hat – ein echter Mehrwert!

4. Zurück zur Natur – aber in cool

Selbsterntefelder sind nicht mehr altmodisch. Die Betreiber wissen, wie man sie für eine neue Zielgruppe attraktiv macht: Beschilderungen mit Charme, bunte Eimer zum Ausleihen, „Pflücktipps“ auf Tafeln, Instagram-freundliche Fotospots – das alles gehört heute dazu. So wird das Selbstpflücken zum Statement: bewusster leben, entschleunigen, genießen.


Beliebte Selbsterntefelder – was wird wo angeboten?

ProduktSaisonTypisches AngebotExtra-Tipp
ErdbeerenMai – JuliEimerweise pflücken, direkt vom FeldAm besten morgens ernten – mehr Aroma!
Blumen (z. B. Dahlien, Sonnenblumen)Juni – SeptemberBezahlung nach Anzahl/StückSchere mitbringen, viele Felder stellen aber auch welche bereit
Äpfel & BirnenSeptember – OktoberKilo-Preis, auch sortenreine FelderRobuste Schuhe – kann matschig werden!
KürbisseSeptember – OktoberGroße Auswahl, auch ZierkürbisseTolles Fotomotiv mit Kids
Kartoffeln, ZwiebelnSpätsommer„Selber rausbuddeln“ oft für Kinder spannendHandschuhe nicht vergessen!

Kuriose Fragen aus dem Netz

  • „Darf ich beim Erdbeerpflücken auch naschen?“
    Offiziell nein – inoffiziell wird ein bisschen Naschen meist toleriert, solange man nicht mit roten Lippen das Feld verlässt wie ein Vampir nach dem Abendbuffet.
  • „Wie weiß ich, ob die Äpfel reif sind?“
    Einfach drehen – wenn er leicht vom Baum geht, ist er reif. Und manchmal hilft auch der Geschmackstest!
  • „Warum kosten Blumen vom Feld fast so viel wie beim Floristen?“
    Weil es keine Massenware ist – und der Unterschied liegt im Erlebnis.
  • „Sind Selbsterntefelder Bio?“
    Nicht zwingend. Es lohnt sich, vor Ort nachzufragen. Viele Felder sind aber unbehandelt oder verzichten auf Pestizide.

Erfahrungsbericht: Petra, 43, Mutter und Selbsternte-Fan

„Ich war anfangs skeptisch. Dachte, das ist was für Leute mit zu viel Freizeit. Aber dann haben wir es mal ausprobiert – und heute planen wir unsere Wochenenden oft um die Erdbeer- oder Apfelzeit. Mein Sohn isst seither viel lieber Obst, wenn er es selbst geerntet hat.“


Persönliches Fazit: Warum ich öfter anhalte

Früher fuhr ich an diesen Schildern vorbei. Heute bremse ich. Weil ich gemerkt habe, dass hinter „Blumen selber schneiden“ oder „Kartoffeln zum Selbergraben“ mehr steckt als nur ein günstiger Einkauf: Es ist ein Lebensgefühl. Es entschleunigt, bringt uns näher zur Natur und sorgt für gemeinsame Zeit – etwas, das in unserem Alltag oft zu kurz kommt.

Ich liebe Technik, Smart Home und E-Bikes – aber manchmal ist ein Apfel, den mein Sohn vom Baum pflückt, mehr wert als das neueste Gadget. Und genau das ist der Zauber der Selbsternte.


FAQ – Selbsterntefelder

Was ist ein Selbsterntefeld?
Ein Selbsterntefeld ist ein landwirtschaftliches Feld, auf dem Kunden Obst, Gemüse oder Blumen selbst ernten dürfen – meist gegen Kilopreis oder Stückzahl.

Wie funktioniert die Bezahlung?
Je nach Anbieter bar vor Ort (Kasse des Vertrauens) oder mit EC-Gerät/QR-Code. Manche Felder arbeiten auch mit kleinen Verkaufsständen.

Muss ich eigenes Werkzeug mitbringen?
Nicht immer. Viele Felder stellen Scheren, Eimer oder Körbe bereit – es schadet aber nicht, eigenes Equipment dabei zu haben.

Was tun bei Regenwetter?
Gummistiefel und Regenjacke einpacken – und trotzdem raus! Oft ist weniger los, und das Erlebnis bleibt besonders.

Gibt es auch Felder in Städten?
Ja, besonders im Umland größerer Städte gibt es Selbsternteangebote. Einfach online nach „Selbsterntefeld + Stadtname“ suchen.

Wie finde ich ein Feld in meiner Nähe?
Websites wie mundraub.org oder lokale Bauernhofseiten listen oft Selbsterntefelder auf.


Wenn du also demnächst an einem dieser kleinen Schilder an der Landstraße vorbeikommst – halte ruhig mal an. Nicht nur für die Erdbeeren. Sondern für das Gefühl. 🍓🌻🌾